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nach mittlerweile 70 rätsel-orten kann ich nicht wirklich behaupten, dass keine notwendigkeit mehr für weitere „kennst du berlin?“-rätsel gäbe. so begegnete ich gerade auf der s-bahn-strecke zwischen friedrichstraße und hackeschem markt drei mittelalten touristinnen, die mit reiseführern bewaffnet die vorbeifahrenden sehenswürdigkeiten deuteten. ich weiß nicht genau welchen reiseführer sie bemühten, als sie das bode museum als reichstag identifizierten und die synagoge als berliner dom, aber so falsch können doch selbst die lumpigsten berlinführer nicht sein, oder?
also: bald gehts weiter mit „kennst du berlin?“, allerdings auf http://www.mikromakrowelt.de. ich freu mich auf euch und euer miträtseln!
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Die Straße, die Dinge und die Zeichen – ein semiotischer Spaziergang entlang der Potsdamer Straße von und mit Eva Reblin
Was ist eine Straße? Sicher wird jetzt jede/r eine konkrete Straße vor Augen haben: die Straße der Kindheit, die Straße, in der die aktuelle Wohnung ist, die Straße, deren Adresse man auf Nachfragen als Wohnort angibt, die Straße der Eltern, der oder des Geliebten, poetische Straßen, imaginäre Straßen, die Straße der Lieblingskneipe oder eine Straße, wie sie in Kinderbüchern vorkommt. Diese Straßen bestehen aus Fahrbahnen und Gehwegen, vielleicht einer Bebauung am Rand, sie haben einen Anfang und/oder ein Ende, sie führen irgendwo hin, es gibt Abzweigungen, Wege, Randnutzungen und vieles mehr. Straßen, und das wird klar, sobald wir uns der Erinnerung hingeben, bestehen über ihre Funktion als „Bewegungsadern und Strukturelemente der Stadt“ hinaus noch aus wesentlich mehr. Aus teilweise sichtbaren, teilweise unsichtbaren Dingen oder Eigenschaften, aus Materiellem und Immateriellem wie Erinnerungen, Geschichte und Geschichten und aus Referenzsystemen, von denen Zeichen eines wären. Straßen sind Teile der Stadt, aber in ihnen bündelt sich kaleidoskopartig auch das Städtische im Allgemeinen.
In unserem Spaziergang in der Potsdamer Straße wollen wir vor allem die Dinge und die Zeichen der Straße betrachten und erkunden, was sie uns über diese Straße, das Viertel, die Stadt mitteilen, was wir in ihnen lesen können. Dabei interessieren wir uns für (fast) alles, für banale (?) Verkehrs- und Straßenschilder, für Gebäude, Läden und Menschen, für Street Art und Mauerrisse, für Geräusche, Gerüche und Farben.
Dass jenes Straßenschild den Namen der Straße anzeigt, sehen und wissen wir. Wir wollen uns aber fragen, in welcher Weise es dies tut. Und ist dieses Haus eben nur ein Haus, in dem man wohnt oder arbeitet? Oder finden wir in ihm nicht eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Bedeutungs(ge)schichten? Wann werden die Straßendinge zu Zeichen? Können wir unterschiedliche Arten dieser Ding-Zeichen unterscheiden? Und wenn wir Kenntnis über das Vorhandensein und die Beschaffenheit von Zeichen erlangt haben, wie können wir diese auslesen? Kann eine bestimmte Nutzung oder Nicht-Nutzung ebenfalls ein Zeichen sein? Einige Grundbegriffe der Semiotik, der Wissenschaft von den Zeichen, sollen uns hier helfen, nach Antworten zu suchen.
Wir werden uns, ausgehend vom Hof des ehemaligen Tagesspiegel-Gebäudes, in einigen Abschnitten auf der Potsdamer Straße bewegen, die ein Abschnitt der Bundesstraße 1, einer der wichtigsten Radialen Berlins ist. Sie führt vom U-Bahnhof Kleistpark in Schöneberg bis zum Potsdamer Platz und auf Grund der Lage und Länge durch viele urbane Sphären. Im Spazierengehen wollen wir nicht nur die Einzeldinge, sondern vielleicht auch „Bedeutungsreihen“ erschließen, dabei aber das Untypische, die Widersprüche nicht übersehen. Zum Abschluss des Rundgangs übt sich jede/r, nach einer nur formbezogenen Vorgabe, individuell oder in einer kleinen Gruppe, darin, ein oder mehrere Zeichen zu suchen bzw. zu erfinden, zu bestimmen und über sie nachzudenken. „Die Hauptsache ist die Anhäufung von Lektüren der Stadt“, ein Satz von Roland Barthes, könnte unser Motto für diesen Zeichenspaziergang sein.
Treffpunkt und Uhrzeit: 20.4.2013 um 14:00 im Hof des ehemaligen Tagesspiegel-Gebäudes in der Potsdamer Straße 77-87 (zwischen Pohl- und Lützowstraße; U Kurfürstenstraße). Dauer ca. 2 Stunden.
Wir gehen pünktlich los. Im Anschluss ist eine Einkehr in ein ortsnahes Café geplant. Die Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko und ist kostenlos. Jedoch wäre es schön, wenn jede teilnehmende Person ein Spende für die Vortragenden oder Vermittelnden geben könnte. Der Spaziergang ist barrierefrei.
Wer sich vorab informieren möchte, findet hier den Link zu Eva Reblins Dissertation “Die Straße, die Dinge und die Zeichen” und hier eine Rezension.
Das Stadtforschertraining findet zweimonatlich, i.d.R. jeweils am 3. Samstag statt. Der nächste Termin ist ein Soundwalk und findet am 15. Juni in Erlangen statt. Der Termin im August wird frühzeitig bekanntgegeben.
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Was fehlt auf diesem Bild?
Lösung von letzter Woche: Die Türe führt ins Stadtbad Oderberger Straße.
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Wohin führt diese Türe?
Lösung von letzter Woche: Das Bild ist „Unter der Kranbahn“ in Oberschöneweide aufgenommen und zeigt einen alten Kabelverladekran.
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Was ist auf dem Bild zu sehen und wo ist es aufgenommen?
Lösung von letzter Woche: Das Gebäude ist in der Dorotheenstraße hinter der Humboldt Universität (links im Bild) und beherbergt das Collegium Hungaricum.
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Was beherbergt das rechte Haus und wo steht es?
Lösung von letzter Woche: Die Skulptur „Auge der Nemesis“ von Bernhard Heiliger steht am Lehniner Platz, direkt vor der Schaubühne.
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Wo steht dieses Skulptur und von wem ist sie?
Lösung von letzter Woche: Das Gebäude steht am Ernst-Reuter-Platz und beherbergt die Fakultät Architektur der TU Berlin. Entworfen hat es Bernhard Hermkes.
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Wo steht dieses Gebäude und wer hat es entworfen?